THÜRINGER MOTORSPORT MEETING, Schleizer Dreieck

Die Fahrt 2019 zur Thüringer Rennstrecke “Schleizer Dreieck” geht von Leipzig gemütlich durch das touristisch sehenswerte Vogtland, entlang einer wunderbaren Landschaft, welche Urlaubsgefühle aufkommen lässt. In Schleiz angekommen hört man schon den Sound der legendären Rennstrecke und wir durften die 107er auch direkt im Fahrerlager aufgereiht abstellen, ein Parc fermé der Sonderklasse. Das erste Motorsportrennen in Schleiz wurde 1923 ausgetragen. Sieger sollte damals der Fahrer werden, welcher mit 5 Liter Kraftstoff die längste Strecke, bei zugleich höchster Geschwindigkeit erreichte. Ein Reglement, welches den kleineren 107ern gegen die großen V8er zuträglich gewesen wäre. Effizienz ist also keine Erfindung der Neuzeit! Höhepunkte in der Geschichte dieser Rennstrecke in Thüringen waren z.B. die internationalen Formel-3-Rennen in den 1960er Jahren; teilweise feuerten bis zu 250.000 Zuschauer die PS-Boliden an. In dieser 96-jährigen Tradition des ostdeutschen Motorsports in Schleiz war die Parade der historischen 107er als Teil des 1. Thüringer Motorsport-Meetings für historische und moderne Motorräder sowie für historische Rennautomobile natürlich sehr willkommen. Nach einer ersten Besichtigung der historischen Rennboliden und einer kleinen Stärkung starteten alle 15 SL`s und SLC durch die Boxengasse auf die Rennstrecke.

Fahrt durch die Boxengasse

Über Lautsprecher wurden die 107er den begeisterten Zuschauern angekündigt und nachdem das Safety Car am Ende der Einführungsrunde die Strecke freigegeben hatte und von den Streckenposten die grünen Fahnen geschwenkt wurden, gab es nur noch eine Deviese – „Freie Fahrt & Vollgas“. Was dann kam war alles andere als eine gemütliche „SL(C) Parade“, sondern Adrenalin pur. Auch wenn jeder seinen SL sonst eher schonend bewegt – nun musste der R107er zeigen, dass er auch den Wechsel zwischen Vollgas und starkem Bremsen beherrscht. Jetzt war keine Zeit um auf technische Empfindlichkeiten Rücksicht zu nehmen, denn ehrlich – überholt werden will auf einer Rennstrecke keiner. Folglich wurde auch bei aller gebotenen Rücksichtnahme versucht, die Idealline zu fahren, auch wenn das (z.T. unbeabsichtigt) einen nahe zu den rot-weissen Curbs schob. Zum Überholen blieb also die lange Gerade bei Start/Ziel oder der langestreckte Kurvenausgang – und überholt wurde reichlich. In einigen engen Kurven war teilweise das Quietschen der Reifen zu hören und es geht das Gerücht um, einige Beifahrer hätten dem Türgriff eine völlig neue Sinnhaftigkeit gegeben. Alle erreichten aber zufrieden die schwarz-weiss karierte Zielfahne, so dass der „Schmähwagen“ keinen 107er am Haken aus einer der Auslaufzonen bergen musste. Auch wenn sich am Ende die erfahrenen Platzhirsche mit ihren grossen V8ern durchsetzten, so war dies für alle ein gelungener Event, Chapeu! Im Ziel angekommen blieb Zeit, sich ausgiebig im Fahrerlager umzusehen, Benzingespräche zu führen und Eindrücke zu bekommen, welche dem Zuschauer oft nicht möglich sind. Die 107`er liessen sich nach dem Rennen verdient ihre Belastung „anriechen“ und zeigten sich wie erwartet von einer starken und zuverlässigen Seite.

  Besuch in der Sternquell Brauerei

2023: Auf dem Schleizer Dreieck war es uns sogar möglich, die Rennstrecke mit unseren 107ern unter die eigenen Räder zu nehmen.

DDR Rennsport – Wartburg 535

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