Wir sind zwar nicht die Weisen aus dem Morgenland, folgten aber dem Stern zur Krippe. Der Messias spendierte seinen Jüngern abends ein Mahl, bei STERNAUTO gab es dafür ein hervorragendes Frühstück, welches auch kein Stäbchenmikado erforderte.
Wenn die Ur-Urenkel den 107er einladen, muss in der SL-Familienbande einiges richtig gelaufen sein. Danke, ein ausgezeichneter Start!
Die umhäkelte Klopapierrolle flog von der Hutablage der Coupés und der Wackeldackel bekam Gesellschaft vom Plüsch-SL. Das Starten von 30 betragen Grand-Benzinern bewirkte die Selbstzündung der inneren Spaßraketen – also Dach und Sonnenbrille auf und ab in die Berge. Kein Assistenzsystem, kein Touchscreen, kein Online-Las Vegas Geflimmer und keine Probleme – „no digital, no cry“.
Über einen Zwischenstopp in der Brauerei Wernesgrün, wo die Männerhandtaschen mit Hopfenkaltschalen aufgetankt wurden, fuhr die SL-Parade zum Bayerischen Hof in Waldmünchen, welcher vom Flair hervorragend zum Baujahr unserer 107er passte.
Auch wenn unser Zündschloss nicht links ist, ein Besuch der Hans-Porsche Traumwerk in Anger durfte nicht fehlen. Immerhin hält dort ein 300 SL Flügeltürer und im Eisenbahn-Miniaturland ein 107er die Mercedes-Benz Fahnen hoch.
Die Erstbefahrung der 1934 noch nicht fertiggestellten Großglockner Hochalpenstraße gelang im Steyr 100, der mit einem 32 PS-starken 4-Zylinder-Reihenmotor über ein 4-Gang-Getriebe die Hinterräder antrieb. Trotz seiner 960 kg Leichtbauweise aus Duraluminium und Holz wurden zur Überquerung des Tauernmassivs einige Karosserieteile durch Leinwandstreifen ersetzt. Super Leicht!
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Das stromlinienförmige Vorkriegsdesign des Berghelden aus der Steyr-Daimler-Puch Fabrikund die markante Disco-Ästhetik des R/C 107 könnten nicht unterschiedlicher sein, jedoch vereint sie die Robustheit ihrer Daimler Gene.
Zuverlässig ist auch die Motorenromanze des autobegeisterten Hotels „Victoria“ in Maishofen mit der SL-Baureihe und genau wie bei der Besatzung geht hier Liebe zum Vierrädler durch den Magen.
Der Großglockner ist mit 3.798 Metern der dicke 560er der österreichischen Berge. Wie im Leben so auch in den Bergen – einer hat immer einen Größeren und so ist der Mont Blanc mit 4.808 Metern quasi der alpine AMG 6.0.
Mit frischer Bremsbrühe, edlen Tropfen vom Getriebeölsommelier und einem mit Zylindersoße gefühlsecht eingeölten Motor fuhr der Tross auf den Sporen des Steyr die Großglockner Hochalpenstraße rauf bis zur Franz Josef Höhe. Genau wie der rauchende Habsburger-Regent, welcher 1856 zum Pasterzen-Gletscher hochlief, gab auch einer unserer SL’s kurzzeitig Rauchzeichen. Anders als für den Kaiser galt für uns aber „lieber Mercedes – als per pedes“, weshalb unsere Kaiserinnen, im Gegensatz zu Sissi, auch weiter als nur bis zur Elisabethruhe mitgekommen sind.
Oktan verlieh bei der letzten Etappe zur 2.571 Meter hohen Edelweiß-Spitze Flügel. Dies merkten nicht nur die mit Bullentaurin gepushten Radler, sondern auch die von Mercedes geschiedenen chinesischen Elektroantriebe „Hing-am-Hang“. Build Your Dreams – und wir machten einen unserer Träume wahr, noch emotional mit Hubraum statt durch Ampere!